Dienstag, 30. Oktober 2012

New Zealand – North Island.

Die Überfahrt auf die Nordinsel hatten wir wahrlich schlimm erwartet. Beängstigenden Geschichten und schlechten Wetterprognosen zum Trotz, genossen wir die 2-stündige, ruhige Fahrt mit der Fähre zur Nordinsel aber im Sonnenschein und guter Aussicht auf den herrlichen Marlborough-Sound. Die Hauptstadt Neuseelands, Wellington, mit dem super Museum Te Papa gefiel uns sehr gut. Die spezielle Architektur und das Stadtleben liessen uns volle drei Nächte verweilen.

Mit viel Regen und dem Camping-Koller begann die Zeit im Tongariro Nationalpark nicht besonders. Das Angebot war nach viel Schneefall eher auf die Ski- und Snowboardfahrer, als auf uns Sommertouristen ausgerichtet. Die „Tongariro Alpine Crossing“, die schönste Tageswanderung im Park, war wegen zu viel Schnee und Lawinengefahr nur mit einer geführten Tour, inkl. Steigeisen und Eispikel, zugänglich. Zu unserer Enttäuschung wurde auch die Tour trotz Sonnenschein früh morgens wegen hoher Lawinengefahr abgesagt.
Zum Glück gab es eine Alternative. Die Wanderung zu den Tama Lakes (Kraterseen) führte durch eine bezaubernde Vulkanlandschaft.

Und die nächste Camper-Panne liess nicht lange auf sich warten. Wir konnten im Fahrzeug keinen Strom mehr verwenden, was bei winterlichen Temperaturen vor allem betreffend Heizung ärgerlich war. Eine vom Vermieter gesponserte Nacht im Motel, dreihundert Kilometer Umweg und das Problem (lediglich ein defekter Stecker) war behoben und so heizten wir weiter…

…nach Rotorua. Bevor man etwas sieht, merkt man durch vom Geruch her, dass die Fahrt durch vulkanisch sehr aktives Gebiet führt. Der faule Eier Geschmack liegt immer in der Luft. Die schönen Seiten hingegen sind spektakuläre Geysire, brodelnde Schlammbecken und heisse Quellen wohin das Auge reicht.

Die wohl Speziellste dieser befindet sich am Hot Water Beach. Wie der Name sagt, Heisses Wasser direkt am Strand. Dies in Form einer heissen Quelle, welche unter dem Sand verläuft und vor und nach Ebbe mit einem Spaten ausgebuddelt werden kann. Jeder der die Quelle findet, kann sich seinen privaten Pool bauen. Wobei der richtige Standort mit der richtigen Wassermischung entscheidend ist, denn an einigen Orten kocht das Wasser!
Im strömenden Regen und beissenden Wind haben wir uns kurzerhand einigen Einheimischen angeschlossen und uns zu Ihnen in den Pool gelegt. Ein unvergessliches Erlebnis!

Beim Schiffsausflug auf die White Island stand ebenfalls ein Vulkan im Zentrum. Die Insel, 50 Kilometer vom Festland entfernt, besteht aus einem einzigen aktiven Vulkan. Zum Schutz vor Steinschlag und giftigen Dämpfen wurden wir mit Helm und Gasmaske ausgerüstet. Wir trafen eine völlig unbekannte, surreale Welt an. Ein Rundgang führte hin zum dampfenden Kratersee und über eine verlassene Sulfatfabrik zum Boot zurück.




Der letzte Stopp vor Auckland war im Ambury Regional Park. Ein riesiger Bauernhof als Freizeitpark, Campingplatz und Naturrefugium. Nachdem die Schafe die letzten 6 Wochen bei jeder Begegnung davon gerannt sind, konnten wir sie hier endlich mal von nahem betrachten. Und die herzigen Lämmer sogar mit dem Milchschoppen füttern.

Nach rund 4‘500km auf der Strasse und etwa 100km auf Wanderwegen gaben wir den Camper ab und verbrachten die letzten Tage in Auckland.
Die Wassersport begeisterte Stadt hat angeblich die meisten zugelassenen Boote pro Einwohner auf der Welt. (Wer auch immer das herausgefunden hat…) Wir verbrachten Zeit in gemütlichen Cafe’s, Museen oder auf Aussichtshügeln und haben uns der steigenden Vorfreude auf den nächsten Teil der Weltreise ergeben.

Vielleicht gerade weil wir von der Nordinsel im Gegensatz zur Südinsel weniger erwartet haben, hat uns die Vielfältigkeit der Nordinsel wirklich überzeugt. Mit den freundlichen Leuten und der wunderschönen Natur hat sich Neuseeland als perfektes Reiseland erwiesen. Gerne wieder! Nach fast 4 Monaten im Camper und viel Natur freuen wir uns unglaublich auf Buenos Aires und eine neue, spannende Kultur. Und ein bisschen weniger auf den langen Flug...

Hasta luego!

Bilder: New Zealand North Island.

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