Mittwoch, 20. Juni 2012

Indonesia.

Gelandet in Yogyakarta mussten wir uns nach dem durchorganisierten Singapore erst Mal wieder auf die normalen asiatischen Gepflogenheiten einstimmen. Jede Kleinigkeit nachfragen, die Preise drücken und es auch locker nehmen, wenn mal etwas nicht so ist wie erwartet oder überhaupt nicht funktioniert… Natürlich wurden wir als gutgläubige Touristen vom ersten Becap Fahrer massiv übers Ohr gehauen... aber die zwei Franken lassen sich doch relativ einfach „verkraften“.

Die „kulturelle“ Hauptstadt von Indonesien war unsere Basis für verschiedenste Aktivitäten. Wir unternahmen Ausflüge zu den Tempelanlagen Prambanan (hinduistisch) und Borobudur (buddhistisch). Yogya selber ist eine lebendige Stadt, die Strassen sind überfüllt mit Menschen, Motorrädern, Pferdekutschen und Becaps. Im Stadtzentrum befindet sich der Kraton, der Sitz des noch aktiven aber nur mit repräsentativen Aufgaben ausgestatteten Sultans. Bei der Besichtigung fühlten wir uns ca. 30 Jahre zurück versetzt, alle Geschenke und Orden von allen Nationen der Welt sind verstaubt und teilweise uralt. Passend dazu besteht die Garde aus pensionierten Beamten (von ca. 60 – 90 Jahren). Sie sitzen in grosser Anzahl im Palast verteilt rum, spielen Karten, trinken Tee und rauchen die beliebten Nelken Zigaretten.

Ein Highlight war der Kochkurs im ViaVia Cafe (Danke Cyril). Nach dem Einkauf aller frischen Zutaten auf dem lokalen Markt wurden wir in die Geheimnisse der indonesischen Küche eingeweiht. Neben verschiedensten scharfen und süssen Saucen gab es Tintenfisch, Tempe, Tofu mit Gemüse und Chilli eingewickelt in Bananenblätter sowie Coconut-Reis (Geburtstagsvariante in Gelb) und verschiedenste Cracker. Ein Traum!
Am gleichen Abend machten wir uns auf für die Besteigung des Mount Merapis, einem der aktivsten Vulkane der Erde. Die Nacht mehr oder weniger durchgewandert, standen wir beim Sonnenaufgang auf dem Gipfel des 2760 Meter hohen Berges und genossen die Weitsicht (und den freien Blick auf kochende Lava).

Für den Transfer von Yogyakarta nach Bali buchten wir eine 3 tägige Tour inklusive dem Mount Bromo und dem Mount Ijen. Im schwer durchschaubaren Haifischbecken der Operator und Subcontractors kann man sich bis zum Schluss nicht sicher sein, wie die Tour genau aussieht, wo man übernachtet, welche Transportmittel man nimmt usw…Nach einigen Abklärungen und Abwägungen haben wir uns Gusti von Ari Tours anvertraut. Hatte er uns nach Ankunft schon zum Hotel geführt und uns ab diesem Zeitpunkt „betreut“, hatten wir irgendwie das Gefühl, das ist der Richtige. Er war einfach ein sau guter Verkäufer. Auf der Tour stellten wir schnell fest, dass er uns direkt ins Gesicht log. Same, same but different...
Aber ja, nach einigen Gesprächen mit anderen die dieselbe Tour gemacht haben, wissen wir die Verkäufer sind Teil des Abenteuers. Im Vergleich zu andern kamen wir sogar gut weg. Und wir konnten das Erlebnis zusammen mit einer kulen Gruppe absolut geniessen.

Der Mount Bromo ist einer von 3 aktiven Vulkanen in einem 10 Kilometer grosser Krater. Für den Sonnenaufgang wurden wir mit 4x4 Jeeps (wäre mit dem Passat aber natürlich auch gegangen:-))auf den äussersten Kraterrand (Fotos, Fotos) und danach in den Krater zum Fusse des Mount Bromos gefahren. Für uns „Alpen-Erfahrenen“ eine ungewohnte und darum sehr eindrückliche, extrem schöne Berglandschaft.

Der zweite Stopp war der Mount Ijen. Aus dem Sulfat See im Inneren des Kraters bauen 100erte von Männern Sulfat ab und schaffen die riesige Last mit Körben von bis zu 80 kg über 3 km und mehrerer hundert Höhenmeter zur Strasse. Landschaftlich unglaublich schön, aber auch bedrückend zu sehen, wie diese lebensgefährliche Arbeit ohne Schutzmassnahmen ausgeführt wird! Den Touristen empfehlen sie einen maximalen Aufenthalt von einer Stunde in diesem Gebiet. Die lokalen Arbeiter verbringen Ihr ganzes Leben da… Werden todkrank dabei. Erstaunlich wie aufgestellt sie trotzdem sind.

Den Abschluss der Tour bildete die 5 stündige Fahrt nach Bali, im totalen Zigarettenrauch, auf 30 cm breiten Sitzen, bei über 30 Grad im wohl übelsten, lokalen Bus den sie auftreiben konnten.
Vollgequetscht zu 7 im Minibus gings zur Erholung zwei Tage nach Sanur im Osten von Bali. Von wo wir mit dem Speedboat und 5x 250 PS starken Motoren weiter auf die Gili Islands flogen. Ein komischer Begriff, da „Gilli“ auf Indonesisch Insel bedeutet…

Und da weilen wir nun, auf Gilli Air (Wasserinsel) und frönen wiedermal dem Süssen nichts tun… Also ganz nichts ist es ja nicht, wir machen jeden Morgen Yoga, gehen schnorcheln und am Abend ist Sonnenuntergang gucken angesagt. Ein Traum, wie die feurige Kugel im Meer versinkt. So verfliegen die Tage. Zum Glück tickt die Uhr hier langsamer. Bereits in einer Woche sind wir in Australien!

Samstag, 9. Juni 2012

Palawan. Singapore.

Und bereits sind unsere Ferien wieder vorbei und der harte Reisealltag hat uns wieder fest im Griff.
Wir haben die zwei Wochen aber in vollen Zügen genossen!
Mit dem Stopover Hotel Holiday Inn am Flughafen von Clark Manila haben wir zwar unser Budget massiv überschritten, dafür hatten wir den Schweiss auf der Stirn für einmal nicht von der tropischen Feuchte, sondern vom Sport im Fitnessraum.
Der erste Stopp auf Palawan war in Port Barton. Weil uns der Ort nicht wirklich überzeugte und wir uns einfach nicht anfreunden konnten mit dem Plätzchen, zog es uns schon bald raus auf eine einsame Insel: Cacnipa Island mit dem paradisischen Coconut Garden Island Resort. Kleiner aber feiner Traumstrand, wenige Gäste, gutes Essen und ein schönes Cottage mit Meersicht zum Schnäppchenpreis... Die paar Tage auf der Insel haben wir locker mit faulenzen, lesen, faulenzen, jassen, essen, sünnele, lesen, Hängematte liegen, essen, dem Meer zu hören, sünnele, faulenzen, jassen, essen, lesen, Hängematte liegen, … verbracht.
Die Weiterreise nach El Nido konnten wir leider nicht mit dem Schiff machen. Dafür kamen wir in den Genuss einer Busfahrt im wahrsten Sinne „on the bus“. Zusammen mit zwei Israeli, mehreren Philippinos, einem riesigen Fisch und einem Hund in einem Sack verbrachten wir die zweistündige Fahrt mangels Platz drinnen, auf dem Dach des Jeepneys. Ein unvergessliches Gefühl! Zum Glück hatte es keinen Platz mehr im Bus!
In El Nido, der touristischen Hochburg von Palawan, sind die eigentliche Attraktion die Island-Hopping-Schnorchel-Touren. Obwohl uns mit dem Wechsel nach El Nido das Wetterglück verlassen hatte, konnten wir zwei Touren mehr oder weniger ohne Regen geniessen. Türkis farbene Lagunen, (wohl nicht mehr ganz so) geheime Strände und wunderschöne Schorchelplätze gepaart mit einem feinen Lunch-Buffet am Strand und einem easy Guide, was will man mehr. Einziger Wehrmutstropfen waren die Quallen Bisse, welche noch heute (7 Tage nachher) mit roten Flecken unsere Beine markieren und jucken.
Dank unseren drei „Schweizer“ Krankenschwestern waren wir mittendrin in der El Nido-Soap mit allen lustigen und schrägen Darstellern wie dem Kanadier Wayne, die New Yorkerin „Hackfresse“, Rick der Rasta Australier, die Transe „Madame“ und viele mehr… Danke Elfi, Heike und Maria, es war ein kule Zeit mit euch.
Zu Ende gingen unsere Ferien mit einer langen Busfahrt und einem Tag in Puerto Princesa.

Ausgeruht und voller Vorfreude auf eine grosse Stadt, ging es weiter nach Singapore. Den eintägigen Aufenthalt ausgenutzt, haben wir sehr gut gegessen und alle „Sights“ zu Fuss abgeklappert. Das war eine ganz schöne Leistung, bei 34 Grad und extrem hoher Luftfeuchtigkeit… und die Drinks am Abend in der obersten Etage (70) im Swissôtel mit atemberaubender Aussicht über Singapore darum absolut verdient.