Freitag, 18. Mai 2012

Hong Kong. Malaysia.

Zurück aus dem Dschungel melden wir uns aus Kota Kinabalu.

Die 4 Tage in Hong Kong haben wir in sehr guter Erinnerung. Die Verschmelzung von Asien und Europa hat unseren Geschmack perfekt getroffen. Von China kommend waren die europäischen Einflüsse stark zu spüren (bei ein paar Tagen Ferien von Europa merkt man den asiatischen Einfluss wahrscheinlich stärker..). So haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, uns ein Nachtessen mit Baguette, Schinken-Tranchen, (französischem) Käse und (chilenischem) Rotwein aus dem International Market zu genehmigen. Auch sonst: Soho, Victoria Peak, Star Ferry…I like!
Einen Job in Hong Kong zu vergeben??? Bitte melden!

Tja, und wie das so ist auf einer Weltreise. Die Ereignisse überschlagen sich. Am Tag nach der Ankunft in Malaysia ging es gleich los mit der Besteigung des Mount Kinabalu. Unsicher ob die richtige Ausrüstung und genügend fit, starteten wir mit dem (im Nachhinein gesehen eher einfachen) Aufstieg zur Hütte auf 3200 Meter.

Mehr oder weniger im Dauerregen mit maximaler Sicht von gefühlten 20 Meter. Den angetroffenen Luxus hatten wir nicht erwartet: Zu zweit ein Vierer-Zimmer, feines Essen und zwei lustige Belgier. Den Gipfel nahmen wir zusammen mit unserem Guide Rosalia um drei Uhr morgens in Angriff. Nach etwa 2.5 Stunden im Nieselregen genossen wir die Weitsicht, leider ohne Sonnenaufgang, auf 4097 Meter. Ein eindrückliches Gefühl.

Der lange Abstieg mit vielen Steinstufen, Holzstufen, Erdstufen, Betonstufen…stellt euch einfach alle erdenklichen Arten von Stufen vor, war auch Tage später bei jeder Treppe, jedem Absatz gut spürbar. [@Sonja: auch von uns gibt es nun gute „danach“ Fotos ;-)] Man sagt, die Bewohner von Kota Kinabalu erkennen genau, welcher Tourist schon auf dem Mt. Kinabalu war. Komisch?!

Nach einem Ruhetag ging es mit dem Bus weiter nach Sepilok. Da werden im Orang Utan Rehabilitation Center Jungtiere aufgezogen und die Erwachsenen wieder ausgesetzt. Den Besuchern zeigen sich die wild lebenden Tiere während der Fütterung auf einer Plattform mitten im Regenwald. Herrlich, als einer plötzlich, mit nur einer „Affenarmlänge Abstand“, auf dem Geländer turnte.

Der Dschungel und die dazugehörigen vielen, kleinen Tierchen waren sehr gewöhnungsbedürftig. Überall kreucht und fleucht’s, „Welcome Moskitospray und Fenipic“. Aber nach knapp einer Woche im Regenwald möchten wir keine Sekunde davon missen.

Im Besonderen die 3 tägige „Jungle-Experience“ war ganz nach unserem Gusto. Während verschiedenen morgendlichen und abendlichen Bootsfahrten haben wir viele Tiere gesehen: Mehrere Affen- und Vogelarten, Krokodile, verschiedene Leguane und Schlangen sind einige davon. Am Abend waren jeweils Spaziergänge im Busch angesagt. Ich (Nadja) war etwas skeptisch und wurde noch skeptischer als der Guide sich ein riesiges Buschmesser umschnallte. Für was braucht er das?? Ok, es stellte sich heraus, dass es dazu gedacht war, den Pfad von Lianen und sonstigem Gewächs frei zu säbeln und nicht um sich vor Tigerangriffen zu schützen. Huch!
Dazu die kleine, familiäre Lodge direkt am Flussufer, das feine, frisch zubereitete Essen von Rahel (mmmm ein Traum!), der Guide (Hey guys, look! Monkey!) und das langsamste Motorboot auf dem ganzen Kinabatangan River….ein unvergessliches Abendteuer. Blutegel am Bein (Marius), unzählige Moskito-Stiche und beim Nachtessen vom Baum fallende Babyaffen, schafften es nicht das Idyll zu trüben.

Als Training für die kommenden Badeferien auf Palawan verbrachten wir den letzten Tag in Borneo am Strand der Insel Manukan vor Kota Kinabalu.

Samstag, 5. Mai 2012

China.

Juhuuu, wir melden uns zurück. Gestern sind wir in Hong Kong gestrandet…. und erst jetzt merken wir, wie anders es, wir nennen es jetzt mal Mainland China, ist. Hong Kong scheint extrem europäisch, ja es fühlt sich schon fast wie zu Hause an! Wir hätten uns wohl einen einfacheren Start für die Reise aussuchen können als China. Aber nach anfänglichen Startschwierigkeiten hatten wir uns echt gut eingelebt und wir schauen auf 6 sehr abenteuerliche Wochen zurück.



Gleich zu Beginn wurden aus vier geplanten Tagen in Peking acht. Dies nicht ganz freiwillig. Die Weiterreise fiel genau auf eine chinesische Holiday Woche, weshalb alle Züge und Busse schon weit im Voraus ausgebucht waren. Das Thema Public Holidays ging bei den Reisevorbereitungen irgendwie an uns vorbei. Wird aber, nachdem es uns in China tatsächlich noch ein zweites Mal zum Verhängnis wurde, nicht mehr passieren! Peking war aber locker auch die acht Tage wert: Von Erkundungstouren per Velo über das Mauer-Hiking bis hin zum 798 Art District war alles genial. Besonders hat uns das durchstrollen der verschiedenen Quartiere gefallen. Da gab’s an jeder Ecke was zu gucken.

Die Reise ging über Xian weiter nach Chengdu. Bereits ein bisschen „stadtmüde“, hatten wir uns (zusammen mit einer Masse von chinesischen Touristengruppen) auf die Hauptsehenswürdigkeiten wie die Terra Cotta Army, den Giant Buddha und die Giant Panda Breeding Research Base konzentriert.

Weg von Städten und Sightseeing genossen wir die folgenden Tage auf dem Yangtse. Die „Victoria Jenna“ motorte uns vorbei am vieldiskutierten 3-Schluchten-Staudamm nach Chonqing, der mit 32 Mio.(je nach Quelle) grössten Stadt China’s. Wir währenddessen schlugen uns am all-inklusive Buffet dreimal am Tag die Bäuche voll.
In der südwestlichen Provinz Yunnan begaben wir uns auf ländlichere Pfade. Ein paar Tage ausspannen am wunderschönen Lugu Hu Lake oder die Wanderung in der Tiger Leaping Gorge, die bergige Gegend rund um Lijiang war unser chinesisches Highlight. Hier hätten wir ewig verweilen können.

Mit Peking und den ländlichen Regionen als Gegensatz, wurde uns Bewusst, wie riesig der Graben zwischen Arm und Reich in diesem Land wirklich ist, wie nahe sich Geschichte und Moderne in China sind...Nach all dem was wir vor der Reise darüber gehört hatten, eindrücklich und nachdenklich stimmend zugleich, es live zu sehen.
Aufgrund des brutalen Klimawechsels von trockenen 2000 MüM in feuchttropische Gebiete brauchten wir einen Moment, bis wir die einmalige Gegend mit den Karstbergen rund um Yangshuo geniessen konnten. Mit dem Velo und zu Fuss liess sich alles (trotz massig Touristen -> wieder Holidays ;-() wunderbar erforschen.

Alle grossen Distanzen haben wir mit Nachzügen hinter uns gebracht. Sauber und komfortabel reisten wir so zu sagen mehrmals durch halb Europa. Die Züge waren die Gelegenheit, mit einzelnen Chinesen vertiefte Diskussionen zu führen. Meist aber werden kritische Themen völlig ausgeblendet oder z.B. die Umsiedelung von Menschen in bevölkerungsarme Gebiete im Westen des Landes als extrem positiv für China und die Betroffen selber dargestellt.
Zwei Strecken im Süden sind wir mit der China Southern Airline geflogen. Für uns vorher unbekannt, ist die Airline mit über 400 Boeing und Airbus Flugzeugen inkl. mehrere A380 um gut einen Drittel grösser als die Lufthansa…

In Hong Kong geniessen wir nun alle Vorzüge einer multikulti Grossstadt und freuen uns auf die nächste Etappe mit dem Mount Kinabalu in Malaysia.

Ps. Die Bilder sowie die Karte sind auch online.
Pps. Ohne Zensur gibt’s in Zukunf hoffentlich häufiger News.