Von Brisbane aus ging es nach Surfer’s Paradise. An einem breiten, weissen Sandstrand an der Gold Coast liegt dieser legendäre Ort. Der Strand war ja ganz ok, aber mit den Hochhäusern konnten wir uns nicht direkt anfreunden. Es blieb bei einem Mittagsstopp und ging weiter zu einem nicht weniger legendären Ort: Byron Bay. Ein hübsches Plätzchen, Anziehungspunkt vieler Surfer und Backpacker, und bis zum heutigen Tag ein beliebter Hippie Treffpunkt Uns lockte vor allem der schöne Walk rund um den bekannten Leuchtturm.
Der nächste Küstenort war Port Macquarie mit dem langersehnten Koala Hospital. In freier Natur, hatten wir leider nie einen Koala angetroffen (uns krochen ja eher die Schlangen zu). Nach bald zwei Monaten in der Heimat dieser süssen Tierchen, war es höchste Zeit sie live zu sehen. Im Hospital nehmen sie verletzte und kranke Tiere aus der Region auf, pflegen sie und setzten sie wenn möglich danach wieder aus. Auf einer Tour stellte uns ein Pfleger die einzelnen Tiere vor. Ganz rührend war die Geschichte von „Westhaven Barry“. Von seiner Sippe wegen einer verkrümmten Wirbelsäule ausgestossen, fanden Sie ihn ganz alleine und abgemagert in einem Park. Da diese Verkrümmung immer stärker wird, kann er alleine nicht mehr genügend Nahrung finden und hat einen fixen Platz im Koala Hospital bekommen. Rührend…
Hin und weg von Koalas ging es weiter ins Hunter Valley, die bekannteste Weinregion im Umkreis von Sydney. Wir entschieden uns für den Besuch einiger Weingüter mit einer geführten Tour. So konnten wir uns beide voll und ganz dem Degustieren widmen und mussten uns nicht ums Fahren kümmern. Der Tag im Hunter Valley verging im Rausche.
Die letzte Wanderung auf australischem Boden unternahmen wir in den Blue Mountains. Blue, weil der Dunst der Eukalyptusbäume wie ein blauer Schimmer in der Luft liegt.
Kurz vor Einbruch eines heftigen Wetterumschwungs, erreichten wir gerade noch das Ziel der Wanderung. Kurze Zeit später, sank die Temperatur gegen null Grad und aus dem einsetzenden Regen wurde Schneefall. Nun gut, wir stellten uns auf eine Eisnacht im Camper ein. Als es aber plötzlich aus der Lüftung im Dach auf das Bett tropfte und für die ganze Nacht Schneeregen angesagt war, entschieden wir uns kurzer Hand in ein (trockenes, geheiztes) Motel umzuziehen. (Danke an den Vermieter für die Rückerstattung ;-) Am Morgen danach war die Sonne zurück, der Himmel im tiefsten blau leuchtend und „Cheapi“ vollständig mit Eis beschlagen. Das Motel hat sich definitiv gelohnt!!
Ja, und unseren Cheapi gaben wir dann nach 11‘087 gefahrenen Kilometer und 1‘178 Liter verbrauchtem Benzin in Sydney zurück. Er war ein guter und treuer Begleiter. Nach über 2 Monaten darin wohnen, hat das Ausräumen doch ein wenig länger gedauert als geplant…
Das Grande Finale war Sydney. Und die Stadt bildete einen sensationellen Abschluss. Australien bietet also doch noch etwas städtische Kultur. Neben den klassischen Sights wie Opera-House, Harbour Bridge und The Rocks, gefielen uns vor allem die Leute, die Vielfalt an kleinen Läden, Cafés, Bars und Restaurants, alles was eine Stadt erst wirklich interessant macht. So fuhren wir fleissig Bus, U-Bahn und schipperten mit der Fähre umher. Eher zufällig führte uns eine der vielen Bootsfahrten in den Buchten der Stadt an die Biennale of Sydney. Die Ausstellungen auf einer Insel mit brachliegenden Industriehallen beeindruckten uns.
Nach 70 Tagen Australien wartet mit Neuseeland das nächste Land auf uns. Und es hat bereits fulminant gestartet! Mehr dazu in der nächsten Ausgaben von …
Bilder: New South Wales.